Don Godden auf seiner Sandbahn- maschine. Er baute auch eigene Fahrgestelle.
Godden 1978 beim WM-Finale in Mühldorf
Godden 1966 beim EM-Lauf in Scheessel
Don Godden begann seine Karriere 1953 auf der Grasbahn und war bis 1978 über 20 Jahre lang sehr erfolgreich unterwegs. 1969 wurde er Europameister auf der Sandbahn , dem Vorläufer der Langbahn-WM. Fast jeden Sonntag war er in Deutschland unterwegs und feierte hier auch seine größten Erfolge. So gewann er zweimal den Bergringpokal in Teterow und stellte 1976 in Cloppenburg mit 130,52 km/h einen neuen Grasbahn-Weltrekord auf. Außerdem gewann er zwei ADAC Silberhelme. Anfang der 1970er Jahre brachte er den ersten serienmäßig hergestellten Vierventilmotor für den Bahnsport heraus, der sofort erfolgreich war. Unter anderen errangen hiermit Hans Nielsen, Simon Wigg, Shawn Moran und Karl Maier ihre WM-Titel. In Deutschland hatte kein geringerer als Hans Zierk aus Lehrte die Godden Generalvertretung übernommen.
Langbahn EM / WM
1966 - 5. Platz 1967 - 2. Platz 1968 - 2. Platz 1969 - 1. Platz 1970 - 2. Platz 1971 - 7. Platz 1972 - 10. Platz 1973 - 4. Platz 1974 - 5. Platz 1975 - 8. Platz 1976 - 12. Platz 1978 - 14. Platz
1977 in Aalborg ,Vizeweltmeister auf der Sandbahn hinter Anders Michanek
Deutsche Meisterschaft
1968 - 8. Platz 1971 - 3. Platz 1972 - 1. Platz 1973 - 7. Platz
Langbahn EM / WM
1971 - 8. Platz 1972 - 4. Platz 1973 - 2. Platz 1977 - 2. Platz
Eisspeedway WM
1977 - 9. Platz 1978 - 6. Platz
1972 in Mühldorf wird Hans Siegl vierter der Lang- bahn-Weltmeisterschaft und im gleichen Jahr Deutscher Meister
Hans Siegl 1973
Hans Siegl wurde 1944 in Gröbenzell geboren und war der Sohn des in der Vor-und Nachkriegszeit weltbekannten Sandbahnfahrers Albin Siegl. Hans begann seine Karriere 1966 und wurde ein Jahr später Lizenzfahrer. 1971 war er dritter der Deutschen Meisterschaft und 1972 wurde er Deutscher Langbahnmeister in Pfarr- kirchen. Neben Langbahnrennen fuhr er auch Speedway für den MSC Olching, deren Kapitän er war und nahm regelmäßig an der Eisspeedway-Weltmeisterschaft teil. In den Jahren 1973 in Oslo und 1977 in Aalborg (DK) wurde er jeweils Vizewelt- meister auf der Langbahn. 1978 hatte er bei einem Speedwayrennen in Linz (A) einen schweren Sturz, als er einem vor ihm gestürzten Fahrer nicht mehr aus- weichen konnte und sich so schwere Verletzungen zuzog das er 30 Tage später im Linzer Krankenhaus verstarb.
Kroeze 1979 bei seinem WM-Vorlaufsieg in Diedenbergen
Bremen 1980
Henny und sein Vater Tonny, beide Goldhelmgewinner in Veen- oord
Hennie Kroeze ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Bahnsportler der Niederlande. Insgesamt 10 mal wurde er Holländischer Meister. Es wären sicherlich noch mehr Meistertitel geworden, wenn ihm nicht schwerste Verletzungen immer wieder zu längeren Pausen gezwungen hätten. Wie sein Vater (1957) gewann auch Henny (1975) den Goldhelm in Veenoord. In seiner insgesamt 17-jährigen Karriere fuhr er insgesamt 7 Jahre in der britischen Liga, davon 4 Jahre für “Hull” , wo er einer der besten Punktescorer war. Kroeze kommt aus einer Motorsportbegeisterten Familie , auch sein Vater Tonny war holländischer Meister und bildete mit seinen sieben Söhnen das bekannte Stuntteam “De Motorkozakken” die mit ihren Indians halsbrecherische Kunststücke vorführten. Auch Henny blieb nach seiner Bahnfahrerkarriere dem Motorsport treu und erstand 1998 in Südfrankreich eine Anlage für Steilwandfahrer. Diese Anlage stand lange Zeit am Auto und Technik Museum in Sinsheim wo Henny zusammen mit seinem Kumpel Jagath Perera seine Kunststücke in der Steilwand zeigte. Ende 2018 beendete Hennie auch dieses Kapitel seiner Karriere und genießt seitdem seinen Ruhestand.
Hennie mit einer von zwei alten Norton 500 DT die er von seinem Vater übernommen und restauriert hat.
Kroeze mit der frisch restaurierten Norton 500 DT 2009 in Blijham
Hennie Kroeze´s Indian, mit der er in der Steilwand seine halsbrecherischen Kunststücke zeigte. Auf den Rollen wurde die Maschine warm gefahren und diente dazu Leute in seinem “Wall of Death “ zu locken.
Insgesamt 22 Weltmeisertitel konnte der Däne Hans Nielsen in seiner langen Karriere einfahren. Er war einer der großen Fahrer aus der Blütezeit des dänischen Speedway, der von Anfang an sowohl auf der Speedway wie auch auf der Langbahn startete. Er wurde wegen seiner peniblen Rennvorbereitung auch “Der Professor” genannt. Immer sauber gekleidet und nur mit besten Maschinenmaterial an den Start kommend avancierte er zum Vorbild für eine ganze Generation von Speedwayprofis. Er begann im Alter von 13 Jahren mit dem Speedway und war insgesamt 27 Jahre aktiv. Sein Debüt in der britschen Liga gab er am 1.April 1977 als er für Wolverhampton gegen Bristol startete. Später fuhr er für Birningham. Auch in der Deutschen und polnischen Liga war er bis 1999 aktiv. Während seine Erfolge auf der Speedwaybahn überall nachzulesen
Holzwickede 1988, Hans Nielsen gewinnt das “Goldene Eichenblatt” vor Karl Maier und Ales Dryml
sind, werden die Langbahnerfolge fast nirgends erwähnt. Als GODDEN-Werksfahrermit von Hans Zierk getunten Maschinen, konnte er beim WM-Finale 1988 in Scheessel immerhin Platz vier erreichen. Dank seiner Geschäftstüchtigkeit und guter Sponsoren war er einer der bestverdienenden Speedwayprofis der Welt. Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er dem Bahnsport treu und war von 2016 bis 2022 Trainer der dänischen Nationalmanschaft. In dieser Zeit gewannen seine Schüler: 2 Bronzemedaillen bei den Speedway of Nations, 6 Medaillen bei der Junioren-Team-Weltmeisterschaft (0-3-3), Silber bei der Team-Europameisterschaft, eine Gold- und 6 Silbermedaillen bei der Europa- Junioren- Mannschaftsmeisterschaft und 3 Medaillen der Europameisterschaft der Paare (1-2-0).
Der Australier John Titman begann 1969 mit Speedway in Brisbane und kam 1972 nach England wo er für die Halifax Dukes Speedwayrennen bestritt. Später fuhr er auch für Exeter und Leicester. 1978 war sein erfolgreichstes Jahr als er seinen ersten Australischen Meistertitel erringen konnte und sein erstes Weltfinale im Wembleystadion bestritt wo er den 8. Platz belegte. Auch 1979 in Polen stand er erneut im Weltfinale und wurde neunter. Kurz darauf begann er auch mit Langbahnrennen und erreichte auch hier Spitzenplätze. 1983 und 1984 stand er im Langbahnweltfinale wobei er 1984 in Herxheim mit Platz 10 sein bestes Ergebnis erzielte . Nach Ende seiner Bahnfahrerkarriere machte er in seiner australischen Heimat einen Shop für Speedway Zubehör auf, den er stets erweiterte und heute zusammen mit seinem Sohn Kelvin betreibt. 2017 brachte er in Zusammenarbeit mit Exweltmeister Jason Crump einen selbstentwickelten Speedwayreifen auf den Markt.
Gottfried Weinmayr (A)
Gottfried Weinmayr und sein Team beim Grasbahnrennen in der Schweiz. Vorn die Gayer- Jap im Schneeweiss Fahrgestell.
Weinmayr beim Meisterschaftsendlauf am 9.10.1955 in Bruck
In Front beim Bahnrennen in St. Pölten im Oktober 1955
Gottfried Weinmayr aus Linz (A) bestritt zwischen 1948 und 1954 zahlreiche Bahnrennen auf Gras-Sand und Speedwaybahnen in ganz Europa. Da seine Stiefeltern nicht nur Motorsportfanatiker sondern auch finanziell nicht schlecht gestellt waren, war es für den jungen Gottfried Weinmayr kein Problem so kurz nach dem Krieg an einen von Michael Gayer vorbereiteten JAP-Motor zu gelangen. Zusammen mit einem Fahrgestell von Martin Schneeweiss verfügte der Linzer bereits seinerzeit über Top-Material. Schwieriger war es da schon an einen Martin-Jap Motor zu kommen. Doch ein Händler in Wien verfügte über gute Kontakte nach England und so wechselte besagter Motor schlieslich für die stolze Summe von 5000,- ATS den Besitzer, was für damalige Verhältnisse schon ein kleines Vermögen darstellte. Selbst die Anfahrt zu den Rennen stellte die Fahrer damals, als nicht nur Deutschland sondern auch Österreich in einzelne Besatzungszonen aufgeteilt war, vor ziemliche Probleme. So mußte Weinmayr zum Rennen in der Kriau/Wien nicht weniger als drei Besatzungszonen mit ihren diversen Kontrollen durchfahren.
Mit der Gayer-Jap auf der Sandbahn in Amstetten am 10. August 1952
Der Österreicher Fritz Dirtl war einer der großen Europäischen Rennfahrer der Nachkriegszeit der neben Aschenbahn auch Strassenrennen bestritt. Er war durch seinen Vater,Leopold Dirtl, der in der Vorkriegszeit ebenfalls Rennen bestritt, bereits erblich vorbelastet und begann seine Karriere 1946. Bereits ein Jahr später übernahm er die Maschinen seines Lehrmeisters Martin Schneeweiss als dieser tötlich verunglückte. Elf Siege erlangte er bereits in seinem ersten Jahr als Seniorfahrer 1947 und das war erst der Anfang. Ein Jahr später waren es bereits 73 Rennsiege, wobei er meist in drei verschiedenen Hubraumklassen an den Start ging. Er stand 1952 als bisher einzigster Österreicher in einem Speedway-Weltfinale. Dirtl war derzeit im Alpenland so bekannt das sogar Kleidungstücke nach ihm benannt wurden. Der sogenannte Dirtl- Trenchcoat erlebte gar im Jahre 2010 eine Renaissance als der Salzburger Ausstatter Schneiders das beliebte Kleidungsstück neu auflegte. Fritz Dirtl starb 1956 bei einem Rennen in Oberhausen als er mit seinem Freund und Schwager Josef Kamper kollidierte und dann von einem Nachfolgenden Fahrer überrollt wurde.
Der Wiener begann 1918 mit Dirt-Track Rennen auf einer 176 ccm DKW. Aber erst als er sich 1930 eine Sunbeam Spezial kaufte kam der Durchbruch. Er war einer der ersten Fahrer der durch ganz Europa tingelte und bei allen Großen Rennen von Skandinavien bis nach Bukarest in Rumänien an den Start ging. Auch in England startete er eine zeitlang für Plymoth und wurde in der Zeit dreimal Vizeweltmeister. Nach dem Krieg konnte er wegen unterlegenem Maschinenmaterial zunächst nicht an seine großen Erfolge anknüpfen. Erst als er sich 1948 eine nagelneue JAP zulegte kamen auch die Erfolge zurück. Später baute er einen eigenen Blechrahmen mit integrierten Öl und Methanoltank.